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berührthoch3 KircheKunstKultur

Zwischen Mai und November 2024 sind im Foyer des Bildungsforums St. Michael im Kolpinghaus Kassel monatlich wechselnde Fotos der zwischen 2002 und 2022 in der Elisabethkirche gezeigten Kunstinstallationen ausgestellt. Der Titel ist „berührthoch3 KircheKunstKultur – Retrospektive berührender Kunstmomente in der Elisabethkirche Kassel“. Nachdem das Dach der Elisabethkirche eingestürzt ist, will die kleine Retrospektive erlebbar machen, wie Menschen an diesem Ort durch Kunst von Birthe Blauth, Anne Gathmann, Stephan Balkenhol, Katarina Veldhues, Gottfried Schumacher und Thomas Virnich berührt wurden. Künstlergespräche und Vorträge runden das Programm ab. Veranstalter sind die Pfarrei Sankt Elisabeth, das Bildungsforum St. Michael und die Citypastoral Kassel, mit Unterstützung durch die Stadt Kassel und das Bistum Fulda. Die Ausstellung ist in der Regel Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr und freitags bis 16.00 Uhr im Bildungsforum St. Michael, in der ersten Etage des Kolpinghaus Kassel, Die Freiheit 2, geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man Termine per E-Mail bei Michaela Tünnemann vereinbaren. Der Eintritt ist frei. 

Den Start macht ab 3. Mai 2024 ein Rückblick auf berührende Momente in der Installation „Poem of Pearls“ von Birthe Blauth. Michaela Tünnemann: „Bewusst fangen wir mit dem letzten documenta-Sommer 2022 an, weil das Labyrinth vor der Kirche, der Kunstrasen und die Perlen in der Kirche noch sehr präsent sind.“ 

Anne Gathmanns „Statik der Resonanz“ (2017) folgt vom 3.6.-28.6.24. 

Fotos der Ausstellung „Reliefs und Skulpturen“ von Stephan Balkenhol (2012) sind vom 3.7.-30.8.24 zu sehen. 

Außerdem gibt es einen Rückblick auf Katarina Veldhues und Gottfried Schumachers „com//PASSION“ (2007) vom 3.9.-30.9.24. 

Und vom 7.10.-31.10.24 ist Thomas Virnich mit „Mensch Himmelwärts“ (2002) noch einmal zu sehen.

Zum Rahmenprogramm gehören u.a. Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern. Anne Gathmann kann man am 3.6.24 um 18.30 Uhr erleben. Der Theologe und kunsthistorische Autor Domkapitular Dr. Heinz-Detlef Stäps referiert am 30.8.2024 um 19 Uhr über „Berührungen in der Kunst“. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

„Zusammenspiel von religiösem Ort und Kunst war und ist etwas Besonderes in der Elisabethkirche“

Kunsthistorikerin Michaela Tünnemann: „Der Titel „berührthoch3“ nimmt darauf Bezug, dass die Kombination von Kirche, Kunst und Kultur in der Elisabethkirche Menschen Berührungen ermöglicht hat.“ Tünnemann war bei den Ausstellungen für den Bereich der Kunstvermittlungen verantwortlich und erinnert sich: „Ob die Perlen auf dem Kunstrasen, das Aluminiumband quer durch die Kirche, der „Mann im Turm“ oder die Hohlkreuze von Thomas Virnich – das Zusammenspiel von religiösem Ort und Kunst war und ist etwas Besonderes in der Elisabethkirche.“

Kerstin Leitschuh (Citypastoral Kassel) hat in den Gästebüchern der Ausstellungen gelesen und mit vielen Menschen gesprochen, die in den Ausstellungen waren: „Immer wieder ist zu spüren, dass die Kunst in der Elisabethkirche Menschen berührt hat. Berührt mit den eigenen Themen und Fragen des Lebens, mit Gott und mit diesem Kirchenraum, den sie als wohltuend, spirituell hilfreich und gut empfunden haben.“ Dass viele Menschen nach dem Dacheinsturz der Elisabethkirche Solidarität zeigten und sich weitere Präsenz der Kirche im Dialog mit Kultur und Stadtgesellschaft an dieser Stelle wünschten, sei auch eine Folge dieser tiefen Verbundenheit durch gute Erfahrungen in der Elisabethkirche.

„Kunst, Kultur und Dialog am Glaubensort der Elisabethkirche auch in Zukunft wichtig“

Marcus Leitschuh hat bis zum Dacheinsturz in der Elisabethkirche Kulturveranstaltungen koordiniert, etwa durch die Reihe Kultur.Liebe.Hoffnung. Er gehört auch von Anfang an der Arbeitsgruppe an, die die docmenta-Begleitausstellungen organisiert haben. „Wir wollen nicht nur die Erinnerung an die vergangenen Ausstellungen wachhalten, sondern auch zeigen, wie sehr in der Elisabethkirche auch Kunst die Menschen mit den Themen des Glaubens, der Welt und des Lebens in Kontakt gebracht hat.“ Mit der Ausstellung will die Pfarrei Sankt Elisabeth gerade jetzt unterstreichen, wie wichtig Kunst, Kultur und Dialog am Glaubensort der Elisabethkirche auch in Zukunft ist, so Pfarrer André Lemmer.

Hintergrund

In Sichtweite der zentralen Ausstellungsorte der documenta steht die Elisabethkirche am Kasseler Friedrichsplatz. Diese unmittelbare Nachbarschaft ist der Ausgangspunkt für eigene Ausstellungen mit umfangreichen Begleitveranstaltungen zu den documenta-Ausstellungen seit der documenta 11 im Jahr 2002. Die Vorbereitungsgruppe aus Bistum Fulda und Dekanat Kassel leitete dabei die Überzeugung, dass die Begegnung mit aktueller Kunst vielfältige Möglichkeiten für den Diskurs über Fragen zur Angst und Hoffnung der Gegenwart sowie den Anliegen und Motiven christlichen Glaubens eröffnet. Grundlegend für die ‚Bespielung‘ der Elisabethkirche ist seit 2002 die Erfahrung, dass viele Besucherinnen und Besucher der documenta zwischendurch das Bedürfnis haben, zur Ruhe zu kommen, die Sinne zu ‚entschärfen’, sich von den unzähligen Eindrücken zu erholen. Die Installation in der Kirche machte das möglich: Der so genutzte Kirchenraum wurde zum Raum der Besinnung und der Konzentration. Einen digitalen Rückblick auf die Ausstellungen gibt es unter www.kunstraumkirche.de